Ob ganze Quartiere aus Holz, Experimente mit computergestützter Holzbauplanung oder Demonstrationsprojekte mit unkonventionellen heimischen Holzarten – eines ist klar: Der Baustoff Holz liegt im Trend. In den letzten 10 Jahren hat sich immer deutlicher gezeigt, dass die Region Berlin-Brandenburg das Potenzial hat, sich zu einem Zentrum des Holzbaus zu entwickeln. In der Hauptstadtregion entstehen immer mehr Bau- und Forschungsprojekte, die diesen und andere nachwachsende Rohstoffe in den Mittelpunkt stellen. Doch um Holz als breit akzeptiertes Baumaterial zu etablieren, braucht es eine Vernetzung aller Akteur*innen aus der Forschung, Industrie und Politik.
Der Abschlussbericht des Projektes ist online verfügbar:
Autor*innen:
Prof. Eike Roswag-Klinge
Kim Gundlach
David Dietrich
Nina Peters
Das Projekt „Urban Timber“ des Natural Building Lab an der TU Berlin vernetzt gezielt unterschiedliche Akteursgruppen entlang klimagerechter Beschaffungsketten für Holz und nachwachsende Rohstoffe. Ein Schwerpunkt ist die Stärkung der Schnittstelle zwischen Baupraxis (Industrie und Politik) und der Forschungslandschaft in der Region Berlin-Brandenburg.
Im Rahmen des vom Climate Change Center Berlin Brandenburg geförderten Projekts wurden zuletzt vom Natural Building Lab (TU Berlin) und seinem Netzwerk (u. a. Bauhaus Erde, Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde und Landesbeirat Holz Berlin/Brandenburg) die Potenziale eines transdisziplinären Forschungs- und Wirtschaftsclusters „Holz und nachwachsende Rohstoffe“ in der Ressourcenregion Berlin-Brandenburg untersucht. Ziel war es, einen Dialog zu etablieren, der die Aktivitäten von Forschung, Industrie und Politik miteinander vernetzt und so eine innovative und klimagerechte Transformation des Bausektors mitgestaltet.
Im Rahmen der Untersuchung fanden Workshops mit relevanten Stakeholdern, ein Seminar für Studierende der TU Berlin sowie Expert*innen-Interviews zum Thema regionale Netzwerkbildung und Cluster-Management statt. Ein besonderer Fokus lag dabei auf möglichen Zielkonflikten zwischen den unterschiedlichen Handlungsfeldern und Akteursgruppen sowie auf den Bedarfen und Potenzialen seitens der Unternehmen, der Kommunen und der Forschung, um innovative Kooperationen zwischen Hochschule und Praxis zu fördern und regional auszubauen.
Gemeinsam mit den Teilnehmenden der Workshops wurden 9 Ziele für einen zukünftigen Forschungscluster Holz und nachwachsende Rohstoffe erarbeitet:
1. Die Etablierung einer (Forschungs-) Koordinationsstelle, die Forschungsstrategien entwickelt, Themen identifiziert, Fördermöglichkeiten recherchiert und bereitstellt.
2. Eine verstetigte (Biobau-) Netzwerktätigkeit, mit Vertreter*innen aller Branchen. Hilfsmittel: Kontaktliste, strukturiert nach Expertise, Kompetenzen und Motivation.
3. Bestehende und zukünftige regionale Wertschöpfungsketten zu stärken und weiterzuentwickeln.
4. Eine leistungsfähige Gewerbe- und Gewerkelandschaft bis 2032 zu entwickeln.
5. Eine umfassende Digitalisierung von Baukonstruktion bis zur Zulassung zu erwirken.
6. Die Beratung von Kommunen, Unternehmen, Ausbildungsbetrieben und Verbänden durch einen Expert*innenpool.
7. Die aktive Projektbegleitung von der Konzeption bis zur Umsetzung.
8. Eine breite Sensibilisierung für das ökologische Bauen in der Gesellschaft und der Wissensaufbau (bzw. Abbau von Mythen) durch Open-Source-Wissensprodukte.
9. Ein langfristiger und breiter Wissenstransfer für Schlüsselakteur*innen in der Region
durch zielgruppengerechte Lernformate.
Eine Online-Plattform .
Ziel ist die Vorstellung der Projektpartner, ihrer Institutionen und ihrer Forschungsprojekte, sowie die Darstellung der Forschungsfelder, zu denen alle Institutionen arbeiten. Es gibt Projekte, die von den jeweiligen Forschungseinrichtungen bearbeitet werden, sowie gemeinsame Forschungs-Verbunds-Projekte, die herausstellen, wie interdisziplinär und fachübergreifend zusammengearbeitet wird.