Im November 2023 verkündete Olaf Scholz die Notwendigkeit eines neuen Bauansatzes, um der Wohnungsnot zu begegnen – nämlich das Errichten von „20 neuen Stadtteilen (…) wie in den 70er Jahren“ auf der grünen Wiese. Diese Ankündigung wurde von Bauhaus Erde, der DGNB, sowie von Prof. Annette Hillebrandt von der Bergischen-Universität Wuppertal und über zwanzig führenden Forschungseinrichtungen in Deutschland mit großer Sorge aufgenommen.
Ja, wir brauchen neue Ansätze, um bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Diese müssen jedoch vor allem auf Bestandsentwicklung, Nachverdichtung und Innenentwicklung setzen und nicht auf Neubau und Versiegelung. Gerade der Flächenerhalt ist nach wissenschaftlichen Erkenntnissen der Schlüssel zum umwelt- und klimabewussten Handeln: Er garantiert Wasserkreisläufe und Biodiversitätserhalt und verhindert (mikro-)klimatische Hitzeentwicklung.
Wir fordern Olaf Scholz auf, die Aussagen der Expert:innen aus der Baubranche zu berücksichtigen. Deutschland steht nicht nur in der Pflicht, seine eigenen Flächenschutzziele zu erfüllen, sondern hat jetzt die Chance, weltweit Vorbild für eine zukunftsfähige Baukultur zu werden.
Auf Initiative von Prof. Annette Hillebrandt von der Bergischen Universität Wuppertal hat die DGNB zusammen mit zahlreichen hochrangigen Institutionen und Wissenschaftler:innen am 07.12.2023 einen offenen Brief an den Bundeskanzler veröffentlicht. Erfahren Sie mehr über die Initiative auf der Website der DGNB oder laden Sie den Brief jetzt herunter!